Immerhin war dies mein am längstes mitgemachtes Festival bis jetzt - vom Donnerstagsnachtauftakt mit Perel bis zum Montagsmorgenaufwiederhören mit Ellen_Allien.
Interessanter Fakt: femininer Beginn, feminines Ende - und dem mit Sicherheit für mich intensivsten Partymoment für mich ever - immerhin seit so ca.27 Jahren Erfahrung auf diesem Gebiet - die Sonntagnacht begonnen mit Octo Octa, dann Jenniver Cardini und als Abschluss des vorletzten Tages The Black Madonna. Und nicht zu vergessen war für mich der eigentliche Anlass das Melt nach über 10 Jahren zu wieder besuchen eine Frau namens Donna Leake. Das ich dann noch in den Genuss eines doppelten VIP-Tickets Dank einer Künsterlerin namens Perel kam ist das wohl dann das sogenannte I-Tüpfelchen, irgendwie.

Ein Festival voller Gegensätze: Die Hauptbühne mit sehr poppigen, für mich eher musikalischen 08/15 Acts, die versteckten,kleinen Waldbühnen mit allerfeinster Handmade-Deko und Musik welche den puren Underground widerspiegelten. Die 0,5L-Flasche Wasser am Stand für glaube ich 3,5€ im Gegensatz zu den Handmade-Kartoffelecken für gerade mal 4€. Der Donnerstag im Sleepless war der einzige Tag wo ich Geld für Getränke ausgegeben habe - den Rest des langen Wochenendes begnügte ich mich mit dem völlig-umsonst-Trinkwasser welches es an den wenigen und relativ versteckten Waschtischstationen rund um die Uhr gab. Somit konnte ich mein gesamtes Guthaben für das leckere und durchaus preiswerte Essen ausgeben, gibt auf jeden Fall ein dickes Bienchen für die Auswahl & die Qualität.
Der einzige Hauptbühnenact der mich tatsächliche interessierte war Modeselektor, akustisch & optisch kam das megagut rüber. Gastsängerin Catnapp kannte ich noch gar nicht, schicke Sache! Und eine schöne politische Ansage zum Schluss, passend zum "No Borders" Slogan vom Melt.
Bonobo, Solomun, Bodzin, Jobse - dicke DJ-Sets. Wobei bei ich bei 8h Solomun sicherlich nicht den Peak miterlebt habe, so lange habe ich dann doch nicht durchgehalten...
FKJ für mich der beste Liveact, Agar Agar, Arca, Kobosil & Parra for Cuva waren auch die Reise wert.
Und dann wie gesagt noch die Parallelweld im Birkenwald, mit 3 Floors & beschallter Cocktailbar und einem am Freitag montrös gutes Houselineup welches das dichtgedrängte Publibum zum ausrasten brachte. Eine nicht unerheblichen Anteil hatte wohl daran an auch die Truppe aus Transvestiten-Tänzern, schön dekoriert als Blumen etc. Das war schon mal ein schöner Vorgeschmack auf den Sonntag wo diese Jungs dann im Bigwheelfloor ihr ganzes Können zeigen wollten und konnten. Der Wald und die Floors darin waren mit viel Liebe & Geschmack dekoriert, wie ein kleiner Märchenwald mit Soundoasen. Die handgehäkelte Bühne mit den tanzenden Händen war unglaublich.
Der Samstag dann eher dank Gewitter & kompletter Festivalräumung ein kleiner Break, Dank eigener Stromversorgung aber dann eine kleine spontane Weltuntergangsparty unterm eigenen, mit der-4-Mann-4-Ecken-festhalten-Technik gesavten Pavillon unter Einbezug aller Nachbarn die Bock hatten. Auch schön! Dadurch dann den Wiederbeginn des Festivals total verrissen, als wir dann wieder drinnen hatten wir die interessanten Acts wie Monolink, David August und de Witte komplett verpasst welche wohl im Turbogang runtegespult wurden. Nicht schön!
Der Sonntag glich das dann mehr als aus, faktisch für mich Bigwheel am Stück, angefangen mit Haai, dann Octo Octa mit einem klasse pure Vinyl-Set, dann Jenniver Cardini mit dem Melodic Techno Stuff wie ich es von ihrem Burningman-Mitschnitt kenne & liebe und lastbutnotleast dann Frau Black_Madonna welches dann im totalen gemeinsamen Ausrasten des Publikums und der im Bühnenbereich mittlerweile bestimmt 20 anwesenden Tänzern, welche ich am Freitag ja bereits im Wald teilweise erlebt habe. Ich glaube dass so etwas ekstatisches selbst für so weitgereiste DJs wie TBM nicht alltäglich ist, schon deshalb weil dies ja absolut spontan und improvisiert war. Großartig zu erleben wie schön und harmonisch die Welt doch sein kann. Wie jeder Tänzer versuchte die Moves des andern zu toppen - großartig. Wie talentierte Leute aus dem Publikum dann auf der Bühne mitgemacht haben - No-Borders at it's best.
Dann zum Sleepless und der wunderbaren Ellen den Festivalausklang bis 8 Uhr zelebriert, auch da eine großartige Stimmung auf und vor der Bühne, Fetischleute inklusive.
Schlimm dann Montag Nachmittag die Zustände auf dem Zeltplatz - wir waren auf dem Greencamp wo es tatsächlich wesentlich besser aussah, also gibt es tatsächlich von Leute mit Vernunft, leider offensichtlich nicht in der Mehrheit. Was da an Müll und intakten & defekten Campingutensilienen zurückgelassen wird ist einfach unglaublich. Das ist vollkommen daneben, ich als Festivalveranstalter würde so etwas nicht tolerieren.
Toleriert wurden aber Security-Sprüche wie "Sammeln von Pfandflaschen und Campingmöbel verboten - wird gespendet, steht in den ABG!!!", zumindest letztes ist einfach komplett erlogen, hier geht es offensichtlich nur um die persönliche Bereicherung der Sec.-Mitarbeiter welche wohl dies als Zweit-Einnahmequelle erkannt haben. Auch geil dass, wenn das offizielle Musikprogtamm bis 14 Uhr geht, die Müllpfand-Station schon weit vor Mittag schließen. Das bezeichne ich auch mal als kalkulierte Zweit-Einnahmequelle für den Veranstalter.
Aber was solls, unterm Strich wars top, auch Dank meiner Begleiter, hat super viel Spaß gemacht. Ein sehr willkommene Abwechslung in meinem jetzt fast 3jährigen nebenbei-Hausbauprojekt.
